Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Thomas Fischbach, hat eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ins Gespräch gebracht. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er, "wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken. Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet", zitiert die Deutsche Presseagentur aus dem Gespräch der Zeitung mit Fischbach.
Dem widersprach der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Karl Lauterbach. Er lehne eine Impfpflicht für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Pflegepersonal ab, sagte Lauterbach der selben Zeitung. Die Impfquote bei Lehrkräften und Kita-Personal sei sehr hoch. Das Problem in den Schulen und Kitas seien nicht die nicht geimpften Erzieher und Lehrer, sondern dass sich Kinder und Jugendliche gegenseitig ansteckten.
Eine Impfpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen lehnt Lauterbach ebenfalls ab. Auch dort gebe es eine hohe Impfquote. Zuvor hatte Fischbach gefordert, schärfer auf Impfverweigerer in Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu reagieren. Dabei dürfe der Fachkräftemangel kein Gegenargument sein.
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