Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) hat eine erste Bilanz der Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer und Beschäftigte in Kitas und Schulen gezogen. Getestet worden seien fast 30.000 Passagiere an den Flughäfen Düsseldorf und Weeze, 2.500 Erzieherinnen und Erzieher sowie 14.000 Lehrerinnen und Lehrer. Bei den Reiserückkehrern seien 2,6 Prozent positiv gewesen, bei den Kita-Beschäftigten 0,7 Prozent und beim Schulpersonal 0,4 Prozent, teilt die KVNO mit. Der Bundesärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt hat sich dafür ausgesprochen, Reihentestungen wie die von Reiserückkehrern "ausschließlich und bundesweit in Testzentren" durchzuführen.
Notwendig sei es aber auch, Ärzte sowie das Praxis- und Pflegepersonal zu testen, sagte der Vorstandsvorsitzende der KVNO Dr. Frank Bergmann. Er forderte systematische, präventive und kostenlose Corona-Tests für die Berufsgruppen. Aus Sicht der KVNO sei es "nicht mehr nachvollziehbar, dass wir alle Urlauber testen, die sich bewusst für Ferien in einem Risikogebiet entschieden haben, aber all jene, die sich um nachweislich oder möglicherweise infizierte, erkrankte und besonders gefährdete Menschen kümmern, außen vor lassen".
Kritik an der Teststrategie der Landesregierung kommt auch von der SPD-Landtagsfraktion. Bisher hätten nur 4,4 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher einen Corona-Test gemacht. "Diese Zahl zeigt: Da läuft bislang etwas schief, und die Testaktivitäten des Landes sind kein Erfolg", sagte der familienpolitische Sprecher der Fraktion Dennis Maelzer. Alle Kapazitäten sollten genutzt werden, um Erzieherinnen und Erzieher testen zu lassen. Zudem müssten auch Alltagshelfer und Kinder in den Kitas getestet werden.
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